murk·sen [ˈmʊʁksn̩]

intransitiv: unfähig oder schlampig vorgehen, insbesondere bei der Arbeit, so dass nichts oder nichts Rechtes zuwege gebracht wird oder doch nicht in annehmbarer Zeit

Zum Vatertag

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Mit einer Kunstaktion wird anlässlich des Vatertags am Sonntag österreichweit auf die nach wie vor geringe Väterbeteiligung bei der Kinderbetreuung und der Karenz aufmerksam gemacht. Väter würden eigentlich gern mehr Sorgearbeit übernehmen, zeigte sich Erich Lehner, der Obmann des Dachverbandes der Männerarbeit in Österreich, überzeugt. Nötig wäre eine flexiblere Arbeitswelt.

Nötig ist nicht nur eine flexiblere Arbeitswelt, sondern auch eine Anpassung des Auszahlungsbetrages während einer Karenz (für Männer und Frauen). Mütter gehen Wochen vor der Gebirt in Mutterschutz. Damit wird das Haushaltseinkommen ohnehin schon beschnitten. Der Vater bleibt in vielen Fällen dann für einige Monate der alleinige Verdiener der Familie.

Laut dem Wiedereinstiegsmonitoring der Arbeiterkammer waren 2021 nur rund 17 Prozent der Personen in Kinderauszeit Männer, 2017 waren es schon einmal rund 21 Prozent gewesen. Aus der Arbeitswelt komme der Hauptwiderstand, sagte Lehner gegenüber der APA. Dort gelte die Frau immer noch als „Variable, die kommt und geht“, der Mann aber werde als das „stabile Element“ wahrgenommen. Oft werde behauptet, der „Papamonat“ müsse reichen.

https://orf.at/stories/3396094/

Wir könnten es uns nicht leisten würde ich in Elternteilzeit oder Väterkarenz gehen. Offensichtlich geht man aber in Österreich immer noch davon aus, alle wären Spitzenverdiener. Obgleich mein Gehalt nicht schlecht ist, zwei Autos und ein Haus müssen auch bezahlt werden. Wir leben gut, aber übrig bleibt nicht viel. Angenommen ich wäre mehrere Monate mit den derzeit extrem hohen Abschlägen vom Gehalt in Karenz gegangen, sähe es um unser Haushaltseinkommen nicht gut aus.

Die Politik ist durchwegs väterfeindlich aufgestelt – im Umkehrschluss kinder- und familienfeindlich. Man merkt es ja an den Einwürfen der Ewiggestrigen, dass die Großeltern die Kinderbetreuung übernehmen und Vater und Mutter arbeiten gehen sollten.

Ich für meinen Teil bin gern mit meinen Kindern zusammen, auch wenn sie gerade jetzt mit 2 und 4 Jahren doch viele Nerven kosten. Ich hätte auch absolut nichts dagegen 6 Monate oder in Karenz zu gehen, den Haushalt zu übernehmen und noch mehr Zeit mit den Kids zu verbringen. Das hätte allerdings vorausgesetzt, dass meine Partnerin auch ein mir ähnlich ähnliches Einkommen haben müsste, damit wir keine finanziellen Einschränkungen haben.

Solange also Frauen und Mütter in der Arbeitswelt weiterhin benachteiligt werden, solange es keine entsprechenden höheren Karenzentgelte gibt und solange auch das Kinderbetreungsgeld auf diesem niedrigen Niveau bleiben, werden es Väter (finaziell) schwer haben sich mehr um die Kinder zu kümmern.

Österreich hinkt auch in diesen Belangen hinterher. Rückständig und „traditionell“. Danke ÖVP!

Allerdings hätte ich es weitaus schlechter treffen können. Ich muss seltenst auswärts arbeiten. Bin 4 Tage die Woche im Büro, kommen am späten nachmittag immer nach Hause und einen halben Arbeitstag verbringe ich zu Hause bei den Kids. Dank Gleitzeit, kann ich mir das dann ganz gut einteilen, ohne das meine Arbeit drunter leidet.

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