Es ist natürlich vollkommen müßig sich diese Frage zu stellen. Was wäre aus mir geworden, hätte ich beim Wiederholen der zehnten Schulstufe nicht nocheinmal „eingefleckt“ oder die entsprechende Nachprüfung in Mathematik doch geschafft? Wäre ich dann in der 11ten hängengeblieben? Oder wäre ich mit einem blauen Auge davon gekommen und hätte die nächsten zwei Jahre und die Matura geschafft? Wäre ich dann Studieren gegangen? Und vor allem was hätte ich studiert? Etwas Naturwissenschaftliches wäre es damals nicht geworden. Da war mein Interesse noch nicht geweckt. Oder was wäre, wenn ich nach der Unterstufe Gymnasium nach Villach in die HTL gewechselt wäre? Was wäre, wenn ich an meiner Jugendliebe festgehalten hätte? Wären wir noch lange ein Paar gewesen? Eher nicht, wäre meine Vermutung.
Was wäre, wenn ich nach meinem Grundwehrdienst nicht den Mut gehabt hätte nach Innsbruck zu ziehen? Oder wenn es mich ganz woanders hin gezogen hätte?
Was wäre, wenn ich aus Innsbruck vor 11 Jahren nicht wieder zurück in die alte Heimat gezogen wäre?
Stellt ihr euch solche Fragen? Solltet ihr nicht!
Es ist unnütz und sie lassen sich auch nicht beantworten. „Was wäre wenn“ für sich persönlich zu hinterfragen mag vielleicht die Fantasie anregen, aber lassen nicht eure Entscheidungen in anderem Licht stehen.
Denn die Frage lässt sich oft so beantworten, es wäre anders, ihr wärt anders, aber selten auch besser. Denn nichts ist wertvoller als die Erfahrung, die ihr aufgrund eurer Entscheidungen gemacht habt. Diese machen euch aus. Und um es klarzustellen, ich spreche von persönlichen Entscheidungen. Für andere kann man selbst ja nichts.
Ich hätte weder meine Kinder noch meine Frau, hätte ich mit 17 die Schule ernster genommen. Ich hätte nicht meinen jetzigen coolen Job, wäre ich nicht nach Innsbruck gegangen und hätte dort meine ersten Erfahrungen mit Projektmanagement gemacht (Dank an Markus und Gudrun von agindo). Ich würde weder Alex kennen, noch Podcasts machen, wenn ich gar nicht erst die sechste Klasse Oberstufe hätte wiederholen müssen (da weiß ich allerdings nicht, ob wir uns nicht doch über den Weg gelaufen wären). Und auch den Mr. Manuel Cavaleras würde ich dann wohl nur als einen YouTuber von vielen sehen, anstatt ihn persönlich seit vielen vielen Jahren gut zu kennen. Ich hätte auch wohl kaum meinen jetzigen Freundeskreis, als auch viele geschätzte KollegInnen.
Die Frage die man sich eigentlich stellen müsste, wieviele schöne Erlebnisse, gute Freunde und angenehme Mitmenschen würde man verlieren, wäre eigentlich alles vollkommen anders gekommen?